Die Coronakrise beschert(e) den meisten unfreiwillig viel Zeit zu Hause. Mancher wird sich Gedanken gemacht haben, wie er mit einfachen (Haus)mitteln und Lebensführung im Frühling sein Immunsystem stärken kann.
Jetzt kann man mit viel frischen Kräutern und Wildpflanzen, Bewegung in der Natur, Wasseranwendungen und ausreichend Schlaf sein Immunsystem auf Trab bringen. Hier ein paar Tipps für Kräuterküche und Kneipp’sche Anwendungen.
Die Grünkraft nutzen
Die Wildkräuter, die nach dem Winter aus der Erde kommen, vitalisieren, stärken Herz-Kreislauf, regen die Verdauung an, reinigen unser Blut und entwässern. Sie sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen, manche schmecken bitter und regen Leber/Galle an.
Hier ein paar kräftigende Wildpflanzen:
- Giersch: enthält viele Mineralsalze, wirkt entsäuernd und kräftigend. Giersch kann als Tee, im Smoothie oder Salat verzehrt werden und eignet sich zum Verkochen als Suppe, passt zu Spinat und Auflauf. Im Salat harmoniert er gut mit Brennessel.
- Bärlauch: ist reich an Eisen und Vitamin C, wirkt stark blutreinigend, anregend, leicht antibiotisch, immunstärkend und allgemein kräftigend. Man kann ihn als Salat, Suppe, im Strudel etc. essen.
- Löwenzahn: Die leicht bittere Pflanze bringt den Stoffwechsel in Schwung, stärkt Leber und Galle und belebt den gesamten Organismus. In den Blättern sind viele Vitamine und Mineralien enthalten. Sie eignen sich beispielsweise für einen Teeaufguss, im Smoothie oder als Zugabe im Salat.
- Gänseblümchen: enthält besonders viel Vitamine A, C und E, ist entzündungshemmend und liefert mehrere Mineralstoffe.
- Brennessel: Das Kraut gilt als bestes Blutreinigungsmittel der Natur, stärkt Leber, Galle, Lunge, Verdauung und Haut.
- Spitzwegerich: Die Blätter sind wegen der schleimlösenden, befeuchtenden, kühlenden, reizmildernden Wirkung zum Beispiel als Tee ein geschätztes Lungenmittel in der Erkältungszeit.
Man kann das frische Grün etwa in der Suppe, als Tee, im Smoothie (sämig, weiche Mixgetränke aus Früchten und/oder Gemüse), Salat, Aufstrich etc. zu sich nehmen.
Diese Wildkräutersuppe mit Zutaten, die vor der Haustür wachsen, kurbelt den Stoffwechsel an und kräftigt den Organismus. Die traditionelle Neunkräutersuppe oder Gründonnerstagssuppe kann man etwa mit Bärlauch, Giersch, Brennessel, Brunnenkresse, Gundelrebe, Löwenzahn, Schafgarbe, Spitzwegerich, Vogelmiere oder Gänseblümchen zubereiten. Natürlich dürfen es auch andere Kräuter sein.
Zubereitung:
Pro Person eine gute Handvoll der Kräuter, wobei etwa Bärlauch, Brennessel, Giersch und Gundelrebe überwiegen sollen; säubern und bis auf die Gänseblümchen zerkleinern. Etwa zehn Minuten lang in einer Gemüsebrühe köcheln lassen und danach eventuell pürieren. Mit Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss und Sauerrahm abschmecken, nochmals einige Minuten lang ziehen lassen. Gänseblümchen drüberstreuen und mit gerösteten Brotwürfeln servieren.
b) Brennessel-Omelett (für 2 Personen)
Dieses Omelett bringt zwischendurch oder schon zum Frühstück frische Energie. Man nehme 4 Dotter, 1 bis 2 TL Brennesselsamen, Salz, frisch gemahlenen Pfeffer und Olivenöl. Die Dotter mit den Samen, Salz und Pfeffer aufschlagen und in Olivenöl zum Omelett braten.
c) Brennessel-Bärlauch-Salat
Zutaten für drei Portionen:
1 Bund Bärlauch, 1 Bund Brennessel, 1 Zitrone, 4 EL hochwertiges Öl (z.B. Leinöl, Olivenöl kaltgepresst), je eine Prise Salz und Pfeffer.
Zubereitung:
Die Brennnesselblätter zehn Minuten in kaltes Wasser legen, anschließend mit dem Bärlauch in feine Streifen schneiden. Ein Dressing aus Öl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer bereiten und mit dem Salat gut vermengen.
d) Frühlingscockail
Zutaten für 2 Portionen:
Eine Hand voll gemischte Frühlingskräuter wie Wiesenschaumkraut, Gänseblümchen, Sauerampfer, Löwenzahnblätter, Sauerklee etc., 1 Apfel (ungeschält, geviertelt, entkernt, grob geschnitten), 150 ml frisch gepresster Orangensaft, Saft einer halben Biozitrone, halber Liter Buttermilch oder Kefir, 2 EL Honig.
Zubereitung:
Apfelstücke und Kräuter im Mixer pürieren. Mit Orangen- und Zitronensaft und Buttermilch auffüllen, kurz durchmixen und mit Honig abschmecken. Cocktail auf zwei Gläser verteilen.
e) Smoothie
Das flüssige Obst, Salat oder Gemüse ist mehr als Zwischenmahlzeit und weniger als Getränk anzusehen. Je nach Zutaten kann ein Smoothie relativ kalorienreich sein. Entsprechend der Zutaten enthält er reichlich Vitamine, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Die wertvollen Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse sind in pürierter Form für den Körper gut verfügbar.
Zutaten:
1 Handvoll frischer Blattspinat, 1 daumengroßes Stück Ingwer, 1/2 Birne, 1 Banane, 100 ml Wasser
Zubereitung:
Blattspinat und Ingwer waschen und die Banane schälen. Alle Zutaten in einen Standmixer oder Smoothie-Maker geben und bis zur gewünschten Konsistenz pürieren.
Zutaten für 2 Portionen:
250 g Erdbeeren, 2 Orangen, 1 Banane, 1 Stiel frische Pfefferminze, Honig
Zubereitung:
Erdbeeren waschen, Orangen auspressen, Banane schälen. Orangensaft, Erdbeeren und Banane in einen Standmixer oder Smoothie-Maker geben und pürieren. Minzblätter zupfen und beigeben, dann nochmals durchpürieren. Wer mag kann zum Süßen noch etwas Honig zufügen.
Kneipp’sche Wasseranwendungen
Die Reiztherapie wirkt vor allem auf das Gefäßsystem, vegetative Nervensystem und Immunsystem. Man kann einen Spaziergang am See mit dem Training für das Immunsystem verbinden.
- Wassertreten: Den Storchengang in der Badewanne, im Bach, am Seeufer etc. durchführen: Das Wasser soll kalt sein und bis zwei Handbreit unters Knie reichen. Wie ein Storch stelzen und dabei bei jedem Schritt einen Fuß ganz aus dem Wasser heben. Wird die Kälte unangenehm, besser aufhören. Füße nicht abtrocknen, Wasser mit den Händen abstreifen und herumlaufen, damit die Füße wieder warm werden. Wichtig: Füße müssen vor Beginn warm sein.
- Kalter Gesichtsguss: Einen kalten Wasserstrahl gleichmäßig über das Gesicht laufen lassen, beginnend von rechts über die Stirn nach links und das mehrfach wiederholen – macht fit gegen Infekte.
- Wechselduschen: Durchführung: 2-3 Minuten mit warmem Wasser duschen. Dann mit kaltem Brausestrahl von der rechten Ferse über die Wade und die Kniekehle aufwärts bis zum Po fahren. Den Vorgang am linken Bein wiederholen. Dann den rechten Arm von den Fingerspitzen entlang der Armaußenseite, bis zu den Schultern hin kalt abduschen. Dasselbe links ausführen. Danach kurz Rücken, Bauch und Brust kalt abduschen. Dann wieder 2-3 Minuten unter der warmen Wasserdusche erholen und nochmals den kalten Guss anschließen.
Wichtig: Die Wechseldusche endet immer mit kaltem Wasser. Danach ist es wichtig, den Körper wieder aufzuwärmen.
- Wechselarm- und -fußbäder: Dazu zwei Fußbäder mit heißem und kaltem Wasser herrichten. Nachdem man die Füße etwa fünf Minuten in den Behälter/das Fußbad mit warmem Wasser gehalten hat, das Bad wechseln und für 15 bis 20 Sekunden im kalten Wasser verharren. Den Vorgang kann man mehrere Male wiederholen und auch mit den Unterarmen durchführen. Immer mit kaltem Wasser enden.