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Volkskrankheit Fettleber – Übergewicht als Hauptursache

Die Leber ist eine geduldige Vielleisterin, unser zentrales Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan.  Sie verzeiht kleine Sünden lange Zeit und erholt sich gut. Jeder fünfte Österreicher hat eine Fettleber. Viele wissen das nicht, weil sie keine Beschwerden macht. Über viele Jahre hinweg kann auch die Leber ein Leben mit zu fettem und zu süßem Essen, kaum Bewegung sowie unmäßigem Alkoholgenuss nicht unbeschadet „verdauen“.

Einige Tage Völlerei etwa zu Weihnachten oder wenn man ab und zu etwas zu tief ins Glas schaut oder beim Naschen über die Stränge schlägt, steckt eine gesunde Leber weg, ohne Schaden zu nehmen. Übergewicht, Fehlernährung, zu wenig Bewegung, genetische Disposition und Diabetes sind Risikofaktoren, um über Jahre hinweg eine Fettleber zu entwickeln.  Da diese nicht weh tut, sündigen viele weiter, bis es zu einer krankhaften Fettleberentzündung (Steatohepatitis) kommt.

Nicht exzessiver Alkoholgenuss, sondern das metabolische Syndrom mit Übergewicht, erhöhten Zucker- und Cholesterinwerten sowie Bluthochdruck, ist die Hauptursache der Fettleber. Dreimal mehr Männer als Frauen sind betroffen.  Wird durch die Ernährung andauernd mehr Energie aufgenommen als man abbauen kann, speichert der Organismus die Energie in Form von Fett auch in der Leber. Unter der Last der Fetteinlagerung sterben langsam Leberzellen ab.

Häufig ein Zufallsbefund

Oftmals wird eine beschwerdefreie Fettleber bei einer Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs entdeckt. Blutwerte, die einen Leberschaden anzeigen könnten, sind oftmals unauffällig. Unspezifischer Druck und Völlegefühl im rechten Oberbauch,  Müdigkeit, Schwäche, Energielosigkeit und Übelkeit zählen zu den ersten Symptomen. Auch erhöhte Cholesterinwerte, Juckreiz unbekannter Ursache, unreine Haut und Kopfschmerzen können eine überlastete Leber anzeigen. Mit Lebensstiländerung kann man einer nichtalkoholischen oder alkoholischen Fettleber (NAFDL oder AFDL) beikommen.

Bei rund 20 % der Betroffenen entwickelt sich irgendwann eine Leberentzündung (Fettleberhepatitis), die im Gegensatz zur Fettleber als krankheitswertig eingestuft wird. Schreitet die Entzündung und Vernarbung unbehandelt fort, kann sich innerhalb von zehn Jahren eine Leberzirrhose oder Leberzellkrebs bilden. Daher gilt es mit allen Mitteln das Fortschreiten der Leberverfettung bzw. die Entwicklung einer Hepatitis früh zu erkennen und zu behandeln. 

Eine nicht alkoholische Fettleberentzündung  (NASH= nicht alkoholische Steatohepatitis) und alkoholische Fettleberhepatitis (ASH) zeigt sich mit heftigen Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbsucht, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Gewichtsverlust an. Die zugrunde liegenden Ursachen wie hohe Cholesterinwerte, Adipositas etc. müssen behandelt werden.

Aktuelle Studien zeigen, dass die durch Fettleber ausgelösten Entzündungsprozesse auch Auswirkungen auf andere Organe haben können und somit das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, Gefäßverkalkung und Nierenerkrankungen erhöhen können. Medikamentös kann die Fettleber bis heute nicht behandelt werden.

Abnehmen und Lebensstil ändern

Damit sich eine Fettleber zurückbilden kann, braucht es folgende Lebensstiländerung: abnehmen, gesünder ernähren, auf Alkohol verzichten, sich regelmäßig bewegen und leberschädigende Medikamente meiden. Diese Maßnahmen, konsequent durchgeführt, helfen bei etwa 90 Prozent der Betroffenen.

  • Abnehmen, Kost umstellen: Unter ärztlicher Begleitung kann man, mit Kostreduktion und Sport, pro Woche ein halbes bis ein Kilo verlieren. Fettreduzierte und kalorienärmere, vollwertige und vitaminreiche Kost sind empfohlen. Viel Obst und Gemüse essen, gesättigte Fettsäuren durch ungesättigte ersetzen, Vollkornprodukte zu sich nehmen. Meiden sollte man zum Beispiel Bratkartoffeln und Pommes frites, Käse mit sehr hohem Fettanteil, Speck, Fast Food und Weißmehlprodukte.
  • Lebergesunde Heilpflanzen: Präparate mit Artischocke und Mariendistel helfen der Leber bei der Regeneration.

Eine allgemeingültige Faustregel wieviel Alkohol jemand seiner Leber zumuten kann und ab wann genau eine Schädigung eintritt, gibt es nicht. Richtwerte für eine risikoarme Menge Alkohol liegen für Männer bei 24 g, also zwei Achterl Wein pro Tag und für Frauen bei 12 g Alkohol. Zwei Tage in der Woche müssen alkoholfrei bleiben. 

Vorbeugend die Leber entlasten

Man kann die Leber in der Entgiftungsfunktion unterstützen und somit einer Fettleber vorbeugen:

  • Basische Nahrung, die reich an Antioxidantien ist. Der Leber tut eine gesunde, pflanzenbetone Ernährung gut. 
  • Moderate Mengen an Eiweiß, bevorzugt aus pflanzlichen Quellen, schonen die Leber: Ein Übermaß an tierischem Eiweiß belastet das Entgiftungsorgan.
  • Mahlzeiten in Ruhe einnehmen und das Essen gut kauen: Bei Sättigung aufhören zu essen und der Leber zuliebe, mehrstündige Nahrungspausen einlegen. 
  • Bitterstoffe und leberheilsame Pflanzen: Alle leberheilsamen Pflanzen sind bitter. Bitterstoffe wirken appetitanregend, fördern die Produktion von Verdauungssäften und regen die Darmperistaltik an. Daher vermehrt Bitterstoffe in die Nahrung integrieren. Das geht genussvoll über Bittersalate (Endivie, Chicorée, Radicchio, Zuckerhut) und die Verwendung von Wildkräutern. Eine jährliche Leberkur über drei, vier Wochen mit zwei, drei Tassen eines speziellen Leber-Galle-Tees unterstützt das Entgiftungsorgan.
  • Leberwickel: Nach üppigen Mahlzeiten kann er heilsam und wohltuend sein: Die feuchte Wärme des Leberwickels dringt tief in das Gewebe ein und führt zu einer verbesserten Durchblutung, was die Entgiftungsleistung fördert. 

Durchführung: Ein Badetuch auf dem Bett ausbreiten. Dann ein kleines Handtuch oder einen Waschlappen in warmes Wasser tauchen, auswringen und auf den rechten Oberbauch unter den Rippenbogen legen. Eine Wärmflasche auf das nasse Tuch/den Waschlappen drauflegen. Sich auf den Rücken legen, das Badetuch zur Fixierung fest herumwickeln. Mit einer Wolldecke gut zudecken und mindestens 30 Minuten ruhen, bevor man den Wickel abnimmt. Man kann das Handtuch für den Wickel auch in einem Kräutersud aus Schafgarbe tränken.

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