Der schwarze Hautkrebs (Melanom) zählt zu den gefährlichsten Krebsarten und wird häufig spät diagnostiziert. Bei Früherkennung hat er ausgezeichnete Heilungsschancen. Daher ab etwa 35 alle zwei Jahre oder bei erhöhtem Risiko ein Mal jährlich zur umfassenden Hautkrebsvorsorge zum Haus- oder Hautarzt. Die regelmäßige Selbstkontrolle nach der ABCDE-Regel hilft, auffällige Muttermale zu entdecken.
Seit 1983 hat sich die Zahl der Melanome in Österreich mehr als verdreifacht. Heute zählt man rund 1600 Neuerkrankungen pro Jahr. 20 Prozent der Krebspatienten sind bei der Erstdiagnose unter 40 Jahren. Weil das Melanom dazu neigt, rasch zu metastasieren, können Vorsorge und Früherkennung lebensrettend sein. Für rund 25 Prozent des schwarzen Hautkrebses sind entartete Muttermale verantwortlich. Wer ein auffälliges Muttermal entdeckt, sollte rasch den Hausarzt konsultieren. Dieser schickt den Patienten bei unklarem Befund zum Dermatologen.
Muttermale sehen sehr unterschiedlich aus und treten am ganzen Körper auf. Sie können flach, ihre Oberfläche rau oder glatt sein, öfter wachsen Haare aus dem Naevus, wie ein Muttermal im Fachjargon heißt. In der Regel sind die Naevi einfärbig von Hautfarben über Braun bis Schwarz. Muttermale sind angeboren oder eine Folge von UV-Lichtbestrahlung. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Sonne ist die beste Melanomvorbeugung.
Inspektion mit Auflichtmikroskop
Tendenziell sollte man ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre zur Hautkrebsvorsorge gehen, besser jünger als älter. Menschen mit erhöhtem Risiko sollten jährlich die Haut begutachten lassen. Es wird der gesamte Körper – auch Stellen, die nicht sonnenexponiert sind – inspiziert. Der Arzt kann mit einem Auflichtmikroskop unterscheiden, ob ein Muttermal gesund oder auffällig verändert ist. Gleichzeitig können die Naevi fotografiert werden, um eine etwaige Veränderung im Zeitverlauf bestmöglich zu erkennen.
Bei auffälligem oder unklarem Befund wird das Muttermal entweder biopsiert oder entfernt und histologisch untersucht.
Erhöhtes Risiko
Folgende Menschen zeigen ein erhöhtes Risiko für schwarzen Hautkrebs:
- Mehr als 40 Muttermale
- Heller Hauttyp, blaue oder grüne Augen
- Helle, blonde bis rote Haare
- Hohes Sonnenbrandrisiko
- Sonnenbrände in Kindheit und Jugend
- Sommersprossen
- Malignes Melanom in der Familie
- Regelmäßiger Besuch von Solarien
- Lange und regelmäßige Sonnenbäder, regelmäßiges Sporttreiben oder Arbeiten in Sonnenexposition
- Alle, die oftmals ungeschützt der Sonne ausgesetzt waren
- Immunschwäche und transplantierte Menschen
Regelmäßige Selbstuntersuchung
Die Selbstkontrolle nach der ABCDE-Regel sollte regelmäßig durchgeführt werden. Sie ersetzt die Kontrolle beim Hautarzt nicht, kann aber helfen, verdächtige Muttermale frühestmöglich zu entdecken:
A- Asymmetrie: Muttermale sind rund und symmetrisch. Melanome wachsen stärker in eine Richtung, sind also asymmetrisch.
B-Begrenzung:Muttermale sind scharf begrenzt. Melanome zeigen eine zackige und unregelmäßige Begrenzung. Dunkel gefärbte Stellen und helle Haut gehen scheinbar übergangslos ineinander über.
C-Colorit (Farbe):Muttermale weisen einen einheitlichen Farbton auf. Melanome sind durch verschiedene braune und schwarze bzw. rötliche und auch graue Farbtöne gekennzeichnet.
D-Durchmesser:Muttermale bleiben nach anfänglicher Wachstumsphase über viele Jahre hinweg gleich groß. Wenn ein Naevus größer als fünf Millimeter ist und/oder Wachstum zeigt, soll es regelmäßig kontrolliert werden.
E-Enlargement (Erweiterung): Melanome wachsenrasch, Muttermale sehr langsam. Die Veränderung kann auch eine Stufen-, Knoten- oder Höckerbildung bedeuten. Beginnt ein Muttermal zu bluten, jucken oder es entzündet sich, den Arzt konsultieren.