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Belastend – Jeden Zehnten hindern „restless legs“ am Einschlafen

Rauben Ihnen nachts immer wieder einmal unruhige, brennende oder kribbelige Beine den Schlaf? Dann kann es ein, dass Sie zu den zehn- bis zwölf Prozent der ÖsterreicherInnen gehören, die unter dem „Restless Legs Syndrom“ (RLS) leiden. Auch wenn die Ursache nicht gänzlich geklärt ist, kann man es gut behandeln, sodass wieder Ruhe in Beine und Nacht einkehrt.

RLS gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Rund jeder Zehnte mit Schlafproblemen leidet unter dieser zentralnervösen Störung, von der Wissenschafter meinen, dass eine Störung im Dopamin-Eisen-Stoffwechsel im Gehirn eine bedeutende Rolle spielt. RLS kann in jedem Alter auftreten, Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Erkrankung ist harmlos, kann die Lebensqualität aber stark beeinträchtigen. Anfangs kann sie in Schüben auftreten mit symptomfreien Wochen oder Monaten dazwischen. Die Beschwerden verschlimmern sich meist schleichend im Lauf der Zeit. Selten sind auch Arme von dem schwer beschreibbaren Gefühl betroffen. Es tritt fast nur in Ruhe auf, also wenn man etwa lange im Theater, Kino oder bei der Arbeit sitzt und abends in der Einschlafphase ist. Wenn man Beine oder Arme bewegt, bessern sich die Symptome kurzfristig. Stört RLS den Schlaf, fühlen sich die Patienten tagsüber oft müde und unkonzentriert. 

Auch Kinder können RLS haben, hier wird die Erkrankung manchmal mit Wachstumsschmerzen oder ADHS verwechselt. 

Man unterscheidet die primäre und die sekundäre Form: 

  • Primäres RLS: Hier liegt oftmals eine positive Familienanamnese vor, d.h. dass auch Blutsverwandte an RLS leiden. Beschwerden beginnen meist vor dem 45. Jahr. Die Erkrankung ist zwar belastend, aber harmlos, nicht heilbar und behandelbar.
  • Sekundäres RLS: Die „unruhigen Beine“ sind Folge eines anderen Umstandes oder einer Erkrankung. Die Schwangerschaft ist zuoberst zu nennen. Nach der Entbindung verschwinden die Symptome wieder. Andere Ursachen: Eisenmangel, Nierenschwäche, Nervenschädigung, Parkinson, Funktionsstörung der Schilddrüse, Alkoholabhängigkeit. Vitamin B-12- oder Folsäure-Mangel. 

Auch bestimmte Medikamente zum Beispiel gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, Antidepressiva und Antihistaminika (Allergiemittel) können RLS bedingen. Wer raucht, zu viel Alkohol oder Kaffee trinkt und sich kaum bewegt, ist ebenfalls gefährdeter. 

Mit der Beseitigung der Ursache verschwindet auch die sekundäre RLS meist wieder. 

Behandlung je nach Belastung

Wenn die Missempfindungen Alltag und Schlaf stark beeinträchtigen, müssen die Betroffenen behandelt werden.  Keiner soll sich mit den unruhigen Beinen zu quälen, sondern den Hausarzt aufsuchen. Der wird in Frage kommende Ursachen abklären, bevor er Medikamente verschreibt. 

Behandelt wird in den meisten Fällen mit L-Dopa, einer Vorstufe des Botenstoffes Dopamin, das auch bei Parkinson eingesetzt wird. Das lindert die Beschwerden meist sofort. Auch Dopamin-Agonisten kommen zum Einsatz. Bei der Einnahme der Mittel kann es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und auf Dauer auch leider zu einer Zunahme der RLS-Symptome kommen. Sollte dies der Fall sein, den Arzt sofort verständigen, damit er ein alternatives Medikament sucht.

Selber herausfinden, was hilft 

Eventuell können folgende Tipps, die auf Erfahrung von Betroffenen beruhen, helfen, RLS zu mindern. Die Wirkung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich:

  • Auf ausreichende Eisenzufuhr achten und Eisenstoffwechsel regelmäßig kontrollieren lassen. Eisenhältig sind besonders Fleisch, Blutwurst, Leber, auch Hülsenfrüchte. Eisen aus tierischen Lebensmitteln wird besser aufgenommen. Vitamin C hilft Vegetariern und Veganern bei der Aufnahme aus pflanzlicher Kost.
  • Wechselduschen, kalte oder warme Wickel, Massieren, Bürsten der Beine oder Gymnastikübungen und Dehnen können helfen.
  • Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten. 
  • Einige Stunden vor dem Schlafengehen Alkohol, Nikotin, Schokolade, Koffein und Stress vermeiden.

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