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Sozialarbeit ist Beziehungsarbeit – „Ich berate, informiere und begleite individuell“

Streit in der Familie, Mobbing, finanzielle Sorgen, Einsamkeit etc. – Oft sind es neben oder zusätzlich zu körperlichen Beschwerden, seelische Belastungen und fehlende soziale Teilhabe, die krank machen. Die Diplom-Sozialarbeiterin Amélie Wiegand verstärkt seit März 2023 das Team des Gesundheitszentrums Haslach. „Ich bin offen für die Sorgen der Menschen und versuche im Team und gemeinsam mit den Patient:innen Wege der Entlastung zu finden sowie Brücken zu weiteren Hilfsangeboten zu bauen. Ich informiere, berate, begleite und vernetze die Menschen bestmöglich“, sagt die gebürtige Allgäuerin.

Die Diplom-Sozialarbeiterin erklärt ihre Arbeit mit einem Zitat des deutschen Sozialwissenschafters und – pädagogen Wolf Rainer Wendt: „…die Nöte, Schwierigkeiten und Belastungen, bei denen Klinische Sozialarbeit einsetzt, sind oft gesundheitlich bedeutsam; sie bedingen Krankheiten oder verhindern Heilung…“.

„Mir ist es ein Anliegen die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und meine Hilfe brauchen. Respekt und Wertschätzung im Umgang sind mir sehr wichtig“, sagt Wiegand, die sich viel Zeit für das Erstgespräch nimmt, um die aktuelle belastende Situation kennenzulernen und jeden Menschen auf seinem individuellen Weg lösungsorientiert begleiten zu können. Zu ihrem Aufgabengebiet gehören:

  • Unterstützung und Beratung bei psychosozialen Anliegen wie akuten Krisen, chronischen Belastungssituationen, Gewalterfahrung, Belastungen in Familie/Partnershaft/Elternschaft, Einsamkeit, psychische Krisen oder Erkrankungen
  • Sozialrechtliche Beratung zu Kündigung, Mobbing, Krankenstand und Urlaub in Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit
  • Hausbesuche und Begleitung bei Behördengängen
  • Hilfestellung bei der Beantragung von öffentlichen Unterstützungsleistungen wie zum Beispiel bei Anträgen für Reha-/Kur-/Erholungsaufenthalte, Pflegegeld, Unterstützungsfonds, Förderungen und Zuschüssen.
  • Unterstützung bei finanziellen Problemen, Wohnungssicherung, Lebensunterhalt
  • Information über weiterführende Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten durch andere Institutionen und Einrichtungen (Projekt GES.UND, Suchtberatung, Selbsthilfegruppen etc.).
  • Hilfestellung, wenn die Alltagsbewältigung mit den eigenen Ressourcen nicht gelingt, Hilfe beim Erstellen eines persönlichen Perspektivenplans.
  • Koordination von Unterstützungsmaßnahmen

Die Sozialarbeiterin bietet in Abstimmung mit den Patient:innen und in Zusammenarbeit mit dem GES.UND Büro Haslach, Unterstützung und Beratung für Menschen jedes Alters und in unterschiedlichen Lebenslagen an. „Wenn gewünscht und/oder notwendig binden wir die Familien in die Begleitung ein. Wem es nicht möglich ist in die Praxis zu kommen, den besuche ich auch daheim. Wir suchen auch nach nichtmedizinischen Maßnahmen und Aktivitäten, die zur Besserung des Wohlbefindens beitragen können oder vermitteln an bereits vorhandene Angebote. Der gesundheitspräventive Aspekt wird in der Region stark gefördert“, erzählt Amélie Wiegang und meint: „Ich habe meine Abschlussarbeit beim Studium zum Thema ‚Altern im ländlichen Raum‘ geschrieben und freue mich nun, vieles von meinem Wissen und meine Ideen für verschiedene Projekte im Team einzubringen und in der Region umzusetzen.“

Interdisziplinäre Arbeit erlaubt verschiedene Blickwinkel und Ansätze
Die Sozialarbeiterin und Mediatorin kam vor 16 Jahren nach Österreich und hat in den letzten Jahren in OÖ bei der MAS-Alzheimerhilfe sowie der Volkshilfe im Projekt „Wohnen im Dialog“ gearbeitet, wo sie viel Erfahrung in Gemeinwesenarbeit und Konfliktbegleitung sammeln konnte.

Wiegand sagt: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitszentrum finde ich sehr spannend, weil sie sowohl mir als auch den Patient:innen verschiedene Blickwinkel und Therapieansätze bietet. Sozialarbeit ist Beziehungsarbeit und lebt vom Vertrauen aller Beteiligten. Ich möchte ein Stück des Weges mit den Klient:innen gehen. Manchmal reicht ein klärendes Erstgespräch, oftmals braucht es längere Begleitung.“

Neben Senior:innen liegen psychisch belastete Jugendliche der engagierten Frau besonders am Herzen, auch wenn diese Zielgruppe schwer zu erreichen ist.

Die Freizeit verbringt die Sozialarbeiterin mit ihrer Familie. Zum Ausgleich geht sie mit dem Hund eine Runde, spielt Klavier oder liest gerne.

Info:
Die Zuweisung zur Sozialarbeit kann entweder durch den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin oder durch die Therapeut:innen im Gesundheitszentrum geschehen. Die Beratung ist kostenfrei.

Jeder kann auch selbständig einen Termin direkt bei den Ordinationsassistentinnen oder unter +43 (0) 7289 21044, der Telefonnummer des GZ in Haslach, vereinbaren.

Beratungzeit:
Montag, Mittwoch 8.00 – 16:30 Uhr, Freitag, 8.00- 13.00 Uhr

 

 

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