Grippale Infekte mit Husten, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Halsschmerzen etc. haben in der kalten Jahreszeit Hochsaison. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus, sodass sich Erkältungsviren leichter festsetzen können. Eine langerprobte Methode, Erkältungen vorzubeugen und sie bei den ersten Anzeichen zu lindern, ist das Inhalieren mit Wasserdampf. Zusätze mit Heilkräutern, Salz und ätherischen Ölen können die Wirkung noch effektiver gestalten.
Kopf über Topf mit heißem Wasser und Handtuch darüber – fast alle kennen wir dieses Hausmittel bei Schnupfen und Husten. Das Einatmen von heißem Wasserdampf reinigt die Schleimhäute der oberen Atemwege und steigert deren Durchblutung. Schleim oder Sekret in Nase und Bronchien wird gelöst und kann besser ausgeschnäuzt oder abgehustet werden.
Inhalieren hilft auch grippalen Infekten vorzubeugen, weil es die Nasenschleimhäute feucht hält. Bei entzündlichen Hauterkrankungen, Augenleiden, Kreislaufproblemen wie etwa sehr niedrigem Blutdruck, ist vom Inhalieren mit Wasserdampf abzusehen oder vorher der Hausarzt zu befragen. Je nach Indikation und Empfehlung des Hausarztes kann man zwei- bis dreimal täglich inhalieren.
Inhalationsmethoden für zu Hause
- Altbewährt ist das Inhalieren über einem Wassertopf/Schüssel: Den Topf mit heißem Wasser füllen. Das Wasser soll bei etwa 60 bis 65 Grad C verdunsten und nicht kochend verdampfen. Bei Kindern darf das Wasser nicht wärmer als 50 Grad C sein. Handtuch über Kopf und Topf breiten, sodass kein Dampf entweichen kann. Mit tiefen, ruhigen Atemzügen ein- und ausatmen; am besten durch die Nase ein und den Mund aus. Etwa 10 Minuten lang inhalieren, dann das Gesicht warm abwaschen und etwas nachruhen. Nicht sofort danach ins Freie gehen oder sich Zugluft aussetzen.
- Inhalatoren aus der Apotheke: Das Wasser wird in ein Gefäß gefüllt und mithilfe eines Mund-Nasen-Aufsatzes inhaliert. Je nach Gerätetyp können bei der aktiven Vernebelung verschieden große Tröpfchen erzeugt werden. Die Tröpfchengröße entscheidet, wie tief diese in die Bronchien eindringen können. Für Babys und Kinder gibt es eigene Inhaliergeräte in der Apotheke.
- Elektrische Inhalatoren oder Ultraschall-Inhalatoren: Diese Geräte erzeugen eine sehr feine Vernebelung.
Eine Sonderform des Inhalierens ist jene von Medikamenten, die über Spezialinhalatoren beim Einatmen bis tief in die Lunge zu den Lungenbläschen transportiert werden, um bei Asthmatikern oder COPD-Patienten Atemnot zu lindern.
Kamille, Thymian, Salbei als Zusätze
Je nach Symptom kann man dem Wasser Zusätze beigeben.
a) Salz: Der Zusatz von Meersalz oder Emsersalz (=spezielles Inhalationssalz aus der Apotheke) wirkt desinfizierend, antiviral und befeuchtet die Schleimhäute. Kein jodiertes Speisesalz verwenden. 1 oder 2 EL Salz auf 1 l Wasser geben.
b) Heilkräuter: Sie wirken nicht nur als Tee zum Trinken, sondern auch als Inhalationszusatz. Kamille wirkt entzündungshemmend (Allergiker sollen sie meiden); Thymian ist schleimlösend bei Husten; Salbei hilft bei Halsentzündung.
c) Ätherische Öle: Da man mit ihnen sehr vorsichtig umgehen muss, sollte man sie nur nach Absprache mit dem Arzt verwenden. Bei Erkältungen kann man 1 bis 2 Tropfen Pfefferminzöl, Eukalyptusöl, Fichtennadelöl, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken, ins Wasser geben. Nur wenige Minuten lang inhalieren.
Asthmatiker oder Patienten mit anderen chronischen Atemwegserkrankungen und Schwangere müssen besonders achtsam sein. Bei Kleinkindern auf ätherische Dämpfe am besten verzichten. Bestimmte Öle können zum Beispiel die Bronchien reizen oder frühzeitig Wehen (z.B. Eukalyptus, Minze, Thymian, Salbei) auslösen. Nur 100% naturreine Öle verwenden. Man kann z.B. auch einige Tropfen ätherisches Öl in das Wasser einer Duftlampe zu geben und so zum Beispiel die Raumluft zu reinigen.
Foto: freepik