Trockene Augen – häufige Begleiter von Bildschirmarbeitern
Wenn sich die Augen anfühlen, als ob das Sandmännchen etwas gestreut hätte, ist das typisch für trockene Augen. Rund 20 Prozent der Bevölkerung leiden ab und zu an brennenden, juckenden, geröteten Augen mit Fremdkörpergefühl. Vor allem ältere Menschen und alle, die stundenlang am Bildschirm verbringen, sind häufig vom Sicca Syndrom, wie trockene Augen im Fachjargon genannt werden, betroffen. Hier lesen Sie einige Tipps zur Vorbeugung.
Die gute Benetzung der Augen ist für scharfes und problemloses Sehen unabdinglich. Benetzungsstörungen werden durch Zigarettenrauch, Feinstaub, überheizte Räume, Klimaanlagen, schlecht beleuchtete Arbeitsplätze oder Wind gefördert. Kontaktlinsenträger sind gefährdet, wenn sie den Sehbehelf zu lange im Auge haben oder die Linsen nicht gut sitzen, zu wenig Sauerstoff durchlassen und geringen Wassergehalt enthalten. Aber auch Diabetes, Schilddrüsenleiden, Rheuma, entzündliche Gelenkserkrankungen, Schuppenflechte und Pollenallergie können trockene Augen nach sich ziehen. Medikamente wie die Pille, bestimmte Schlafmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker und harntreibende Mittel können die Augenbenetzung ebenfalls beeinträchtigen. Daher sollte man gerötete Augen mit Fremdkörpergefühl hausärztlich oder augenärztlich abklären lassen.
Trockene Augen entstehen durch eine Störung der Tränenproduktion und -verteilung. Meist ist die Ursache eine verminderte Tränenfilmproduktion oder eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms.
In Zeiten von Home-Office
Die stundenlange Arbeit am Computer bedeutet eine immense Belastung, ja Stress, für unsere Augen. Die Auswirkungen sind unter anderem trockene und schmerzende Augen sowie verschwommenes Sehen und Kopfweh. Zudem machen sich selbst kleine Kurz- oder Übersichtigkeiten, die unkorrigiert bleiben, signifikant bemerkbar. Das Office-Eye-Syndrom (=Trockene Augen bei Büroarbeitern) scheint heute im Arbeitsalltag vieler Bildschirmarbeiter und vor allem im Winter, wenn man sich viel in trockener Heizungsluft aufhält, einer der Hauptgründe für das Sicca Syndrom zu sein. Wer auf den Schirm starrt, verringert seinen Lidschlag, der für die Erneuerung des Tränenfilms sorgt. Bei konzentrierter Bildschirmarbeit oder beim Lesen ist der Lidschlag von bis zu 15 Mal pro Minute auf bis zu fünf Mal reduziert. Wer andauernd unter trockenen Augen leidet ist auch anfälliger für Augeninfektionen.
Pausen sind ein Muss
Vorbeugende Tipps für Bildschirmarbeiter:
- Auf die Luftfeuchtigkeit achten: Sie soll zwischen 40 und 60 Prozent betragen.
- Zugluft meiden: Sie beschleunigt das verdunsten der Tränenflüssigkeit und die Augen beginnen zu brennen oder jucken. Klimaanlagen oder –geräte sollen nicht frontal auf Arbeitsplätze bzw. ins Gesicht „blasen“.
- Lüften: Regelmäßig für Frischluft sorgen, viel trinken.
- Pausen einlegen: Nach vier Stunden den Augen eine längere Pause von der Bildschirmarbeit gönnen und etwa kurz draußen spazieren gehen oder länger aus dem Fenster in die Ferne blicken. Zwischendurch jede Stunde einmal die Augen für einige Sekunden schließen und ihnen Ruhe gönnen und/oder aufstehen und Blick in die Weite schweifen lassen.
- Blinzeln, blinzeln, blinzeln: Bewusst während der Arbeit häufiger blinzeln, das regt den Tränenfluss an.
- Abstand zum Bildschirm: Zwischen Augen und Bildschirm sollte der Abstand mindestens 50 bis 75 Zentimeter betragen. Die Oberkante des Bildschirms sollte immer unter der Augenhöhe liegen. Hohe Auflösung und Kontraste am Monitor erleichtern das gute Sehen. Der Bildschirm sollte in einem rechten Winkel zur Lichtquelle stehen.
- Bildschirmbrille: Sie bietet verbesserte Bedingungen für die Computerarbeit, weil sie entspiegelt ist und meist zusätzlich einen Blaulichtfilter hat. Damit wird die subjektive Blendung reduziert und der Kontrast erhöht. Sie ist auf die persönlichen Arbeitsgewohnheiten und Bedürfnisse des Trägers eingestellt.
- Rauchen vermeiden: Es beeinträchtigt die Stabilität des Tränenfilms.
Bei gereizten, trockenen Augen kann der Hausarzt oder Augenarzt zum Beispiel Tropfen mit Tränenersatzmittel oder befeuchtende Salben verschreiben. Vorsicht bei Produkten mit Weißmachern. Sie sind – wenn überhaupt – nur kurzfristig bei extrem geröteten Augen sinnvoll. Bei Dauergebrauch trockenen sie das Auge noch mehr aus.