Heizungsluft reizt Haut und Schleimhäute – Tipps für gutes Raumklima
Wir alle genießen es, wenn es im Winter drinnen angenehm warm ist, doch die trockene Heizungsluft setzt unseren Schleimhäuten, Augen, Atmungstrakt und der Haut zu. Hier einige Tipps, um beschwerdefrei durch die Heizperiode zu kommen.
Trockene und überheizte Luft lässt die relative Luftfeuchtigkeit manchmal unter 30 oder 20 Prozent fallen. Die optimale Raumluftfeuchte bewegt sich zwischen 40 und 60 Prozent, wobei in der Küche und im Badezimmer die höheren Werte angesiedelt sind.
Die Innenluft wird trockener, weil warme Heizungsluft mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft. Wir können Feuchtigkeit und Temperatur der Luft auf dem Weg zur Lunge – ähnlich einer Klimaanlage – regulieren. Dennoch treten in der Heizsaison Beschwerden wie gereizte Schleimhäute der Nase sowie gerötete, juckende Augen vermehrt auf. Da die Schleimhäute natürliche Barrieren gegen das Eindringen von Viren und Bakterien sind, ist man bei trockener Luft anfälliger für Erkältungen. Auch Staubpartikel halten sich beim Heizen länger in der Luft, was das Raumklima negativ beeinflusst.
- Der Wechsel von kalter Außenluft zu warmer Heizungsluft trocknet auch die Haut aus. Sie kann schuppig und spröde werden, jucken und zu Entzündungen führen. Alle, die bereits unter Ekzemen, trockenen Lippen oder Neurodermitis leiden, spüren im Winter oftmals eine Verschlechterung der Symptome. Die Haut reagiert ähnlich wie ein Apfel: Wird dieser zu trocken und warm gelagert, verliert er Feuchtigkeit, seine Oberfläche wird „schrumpelig“. Ist das natürliche Gleichgewicht der Nasenschleimhaut gestört, sind regelmäßige Nasenduschen zum Feuchthalten empfehlenswert. Im Winter frisches Obst und Gemüse essen und vor allem ausreichend Flüssigkeit wie Wasser oder Tee trinken. Das unterstützt den Selbstreinigungsprozess der Schleimhäute und füllt den Feuchtigkeitsspeicher der Haut auf.
Tipps für gesundes Raumklima im Winter
- Kurz, intensiv und öfter lüften: Am besten ist es, stündlich für wenige Minuten zu lüften, indem man (gegenüberliegende) Fenster vollständig öffnet und für einen kompletten Luftaustausch sorgt. Bei Nebel oder Nieselregen ist die Luftfeuchtigkeit draußen besonders hoch, dann ist es ratsam, intensiver und länger stoß zu lüften. Mit dauerhaft gekippten Fenstern erreicht man nur langsam einen Luftaustausch, dafür treibt man die Heizkosten hoch
Wer nach dem Baden die Luftfeuchtigkeit des Badezimmers ausnutzen möchte, soll die Tür und nicht das Fenster öffnen. So kann Feuchtigkeit in andere Räume strömen.
- Pflanzen als Luftbefeuchter: Pflanzen sind natürliche Luftbefeuchter, denn mehr als 90 Prozent des Gießwassers wird aufgenommen und keimfrei wieder an die Umgebung abgeleitet. Gut geeignet sind großblättrige Arten wie beispielsweise Zimmerlinde, Nestfarn, Zyperngras, Ficus, Kolbenfaden oder Aralien-Arten. Wenn geheizt wird, kann man sie etwas häufiger gießen.
- Feuchte Wäsche etc.: Man kann zur Verbsserung des Raumklimas Wäsche im Wohnraum trocknen, feuchte Handtücher über die Heizkörper hängen oder eine Schale Wasser aufstellen.
- Zimmerbrunnen: Er sieht dekorativ aus und trägt je nach Größe und Wassermenge dazu bei, die Luft zu befeuchten.
- Luftbefeuchter: Angeboten werden zum Beispiel Verdampfer, die Wasser zum Kochen bringen und damit dann den Raum bedampfen. Die Geräte verbrauchen aber viel Energie und sollten außer Reichweite von Kindern oder Haustieren aufgestellt werden, um Verbrühungen zu verhindern. Man kann auch Verdunster einsetzen, die kleinste Wassertropfen durch einen Luftstrom im Raum verteilen und so helfen, die Luft zu befeuchten. Sie sind preiswerter als Verdampfer, aber nicht ganz so effektiv. Verdunster sind dank ihrer sehr geringen Keimbelastung gut für Allergiker und Asthmatiker geeignet. Man sollte mittels Hygrometer aber die Luftfeuchtigkeit im Blick haben. Denn auch zu feuchte Räume führen zu Problemen, wie zum Beispiel Schimmelbildung.
- Luftwäscher: Solche Geräte befeuchten und reinigen die Luft zugleich.
- Mäßig heizen: Die Wohnraum- bzw. Büro-Temperatur sollte zwischen 20-23 Grad betragen. Wärmere Kleidung ist besser als überheizte Räume.
fotos: freepik