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Fieber ist heilsam – Wann muss man zum Arzt

Man fühlt sich schlapp, hustet, die Nase ist verstopf und das Fieberthermometer klettert auf 38,5 Grad C. Anzeichen, die jeder von grippalen Infekten kennt. Fieber ist durchaus heilsam, aktiviert die Abwehr gegen Erreger und stärkt die Selbstheilung. Bei alten Menschen und Kleinkindern besonders achtsam sein und im Zweifelsfall den Arzt konsultieren.

Als normal sieht man Körperkerntemperaturen von 36,3 bis 37,4 Grad an. Fieber wird durch Botenstoffe des Immunsystems ausgelöst, die immer dann abgegeben werden, wenn der Körper mit Entzündungen zu kämpfen hat. Grund dafür können Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, aber auch Autoimmunprozesse, Operationen oder Krebserkrankungen sein.

Von Fieber sprechen Ärzte erst ab 38 Grad C.

Begleiterscheinungen sind neben Schüttelfrost meist Müdigkeit, erhöhte Puls- und Atemfrequenz, erhöhtes Schlafbedürfnis, Muskel- und Gliederschmerzen und vermehrter Durst. Fiebersenkende Mittel wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen sollten bei Erwachsenen erst ab 38,5 oder 39 Grad C eingesetzt werden. Diese Medikamente bekämpfen nur das Symptom und nicht die auslösende Grundkrankheit. Sobald die Infektion oder Entzündung abklingt, geht in der Regel auch das Fieber zurück.

Steigt die Temperatur bei Erwachsenen über 40 Grad C oder hält das Fieber länger als zwei, drei Tage an, unbedingt den Arzt rufen oder aufsuchen.

Viel trinken und ausruhen

Wer nicht gleich zu fiebersenkenden Präparaten greifen will, kann folgende Tipps beherzigen:

  • Bettruhe
  • Leichte Kost entlastet den Kreislauf
  • Trinken, trinken, trinken: Pro Grad Temperaturerhöhung braucht der Körper durch das Schwitzen zusätzlich einen Liter Flüssigkeit pro Tag. Optimal ist zum Beispiel Tee aus Lindenblüten und Holunderblüten oder Pfefferminze sowie Mineralwasser und eventuell Elektrolytgetränke. Ältere Menschen schlafen viel, wenn sie krank sind und haben kein ausgeprägtes Durstgefühl. Die Gefahr des Austrocknens ist groß. Sie immer wieder an das Trinken erinnern und ihnen gefülltes Glas/Tasse reichen.

Erprobte Hausmittel:

  • Wadenwickel mit nassen und kühlen Tüchern: Die Fesseln bleiben frei. Ein trockenes Tuch über das nasse wickeln. Den Wickel nach 20 Minuten abnehmen. Bei Kleinkindern nur zehn Minuten wirken lassen und nur anwenden, wenn sie warme Hände und Füße haben.
  • Essigpatscherl: Baumwollsocken in stark verdünntem Essig tränken (5 EL Essig auf ein 1 Liter Wasser), auswringen und anziehen. Trockene Socken darüber ziehen. So lange anbehalten bis das innere Paar trocken ist.
  • Topfenwickel: Ein kalter Topfenwickel wird besonders bei Fieber und Kopfschmerzen, akuten Entzündungen und Schwellungen, oberflächlichen Venenentzündungen oder Sonnenbrand empfohlen. Zum fiebersenkenden Brustwickel wird der kalte Topfen in der Mitte einer Stoffunterlage aufgetragen und etwa fingerdick verteilt. Ist der Stoff groß genug, können die Seiten einschlagen werden, ansonsten wird ein zweites Tuch darüber gelegt. Den Wickel mit einem Handtuch fixieren. Ist der Topfen eingetrocknet/bröselig, den Wickel abnehmen.

Ein Wickel darf nicht schmerzen oder sich unangenehm anfühlen. In diesem Fall muss er wieder abgenommen werden.

Fiebernde Kinder gut beobachten

Schon bei harmlosen Infekten erhöht sich bei Kindern die Körpertemperatur. Ab 38,5 Grad C spricht man bei ihnen von Fieber. Um einen genauen Wert zu erhalten, sollte man die Körpertemperatur im Po (rektal) digital messen.

Spezialtipps für kleine Patienten:

Schutz vor dem Austrocknen durch viel trinken: Je jünger ein Kind ist, desto schneller droht eine Austrocknung.

Temperaturabsteigendes Bad: Es hilft bei Kindern die älter als ein halbes Jahr alt sind, Fieber auf natürliche Weise zu senken. Das Badewasser sollte anfangs die Temperatur der aktuellen Körpertemperatur des Kindes haben. Dann allmählich kaltes Wasser hinzu geben, so dass sich die Temperatur des Badewassers um etwa fünf Grad senkt. Das Bad soll maximal 15 Minuten dauern und kann zwei, drei Mal täglich durchgeführt werden.

Fiebersenkende Medikamente: Weil das Fieber den Organismus stark belasten kann, macht es Sinn, es zu senken, wenn der Allgemeinzustand schlechter wird. Ab 39 Grad C kann man zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen (Zäpfchen oder Säfte) geben. Nach einer bis eineinhalb Stunden sinkt die Körpertemperatur um ein halbes bis ein Grad C. 

Wenden Sie sich an den Haus- oder Kinderarzt

  • Wenn das Kind nicht nur Fieber, sondern auch andere Symptome aufweist, wie etwa Schwierigkeiten beim Atmen, rote Flecken auf der Haut, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.
  • Bei Säuglingen soll jegliche Temperatur über 38 Grad Celsius ärztlich abgeklärt werden.
  • Bei einem älteren Kind mit Temperaturen oberhalb von 39° C und wenn das Fieber länger als drei Tage anhält
  • Bei Fieberkrampf
  • Wenn trotz wirksamer fiebersenkender Maßnahmen das Kind weiterhin deutlich beeinträchtigt ist

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