Die nächste Grippewelle kommt im Winter bestimmt. Auch wenn die Grippeimpfung keinen 100%igen Schutz bietet, ist sie sinnvoll und vor allem Kleinkindern, älteren und chronisch kranken Menschen empfohlen. Risikogruppen ist auch eine Pneumokokkenimpfung zum Schutz vor einer Lungenentzündung angeraten. Im Einzelfall beraten Sie sich über die Impfungen mit Ihrem Hausarzt.
Plötzlich auftretendes starkes Fieber, Muskel- und Gelenksschmerzen, Kopfweh, Halsschmerzen und Husten – Diese Anzeichen deuten auf eine Virusgrippe hin. Es gibt auch Verläufe mit starkem Schnupfen, Durchfall und Erbrechen. Man fühlt sich schlichtweg schwach und krank. Die Intensität der Symptome unterscheidet die Grippe von einem grippalen Infekt. Bei Risikogruppen steigt die Gefahr einer schweren Komplikation wie Lungenentzündung, Nierenschwäche oder Herzinfarkt. Säuglinge, Keinkinder und ältere Personen mit chronischen Erkrankungen sind für solch schwere Verläufe gefährdet. Jährlich sterben mehr als 1000 Menschen an der Grippe.
Kluger Patient beugt vor
Empfohlen wird die Grippeimpfung laut Impfplan jedem, insbesondere aber folgenden Gruppen:
- Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr
- Personen mit chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Lunge (z.B. COPD) und der Nieren
- Diabetiker
- Schwangere
- Stark übergewichtige Personen (BMI größer als 40)
- Personen, die Immunsuppressiva nehmen müssen oder mit einer HIV-Infektion
- Kleinkinder ab dem vollendeten 6. Monat bis 4 Jahre
- Kontaktpersonen jener Menschen, die besonders gefährdet sind, wie etwa Gesundheitspersonal oder Leute, die mit großen Menschengruppen zu tun haben wie etwa in Schulen, Kindergärten, Supermärkten etc.
- Reisende, die sich oftmals auf Flughäfen, im Flugzeug oder Zug aufhalten
Alle Jahre wieder
Die WHO überwacht weltweit die Grippeaktivität und prüft welche Grippestämme mit hoher Wahrscheinlichkeit während der nächsten Grippesaison auftreten werden. Darauf basiert die jährliche Zusammensetzung des Grippeimpfstoffes. Die beste Impfzeit ist Oktober bis Dezember, die volle Wirksamkeit tritt nach ein, zwei Wochen ein. Die Impfung ist aber auch noch während der Grippewelle sinnvoll. Für Kinder und Jugendliche vom 2. Bis 18. Lebensjahr gibt es auch einen intranasalen Impfstoff (Nasenspray). Erwachsene werden ein Mal geimpft, Kinder erhalten bei der Erstimpfung zwei Dosen im Abstand von mindestens einem Monat.
Die Impfung ist gut verträglich, es können als Nebenwirkung eventuell Hautreaktionen wie Rötung und Schwellung an der Einstichstelle vorkommen. In seltenen Fällen treten Fieber oder Muskelschmerzen auf.
Nicht geimpft werden sollten Menschen mit bekannter Allergie gegen Hühnereiweiß oder akuten fieberhaften Erkrankungen.
Die Grippe wird durch Tröpfcheninfektion, also durch Händeschütteln, Husten, Niesen, Haltegriffe, Türschnallen etc. übertragen. Träger des Virus sind schon ein, zwei Tage vor Auftreten erster Symptome und bis zu sieben Tage danach ansteckend.
Wichtig zur Vorbeugung:häufiges Händewaschen oder reinigen der Hände mit Desinfektionsmittel
Lungenentzündung durch Pneumokokken-Impfung vorbeugen
Die meisten bakteriellen Lungenentzündungen kommen als Komplikation der Virusgrippe vor. Daher erscheint es Experten sinnvoll, dass gefährdete Personen die Pneumokokken-Impfung mit der Grippe-Impfung kombinieren.
Kleinkinder, ältere Menschen, chronisch Kranke sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem und einem Cochlea Implantat (Kunstohr) sollen sich mit dem Arzt beraten, ob eine Pneumokokken-Impfung für sie sinnvoll ist. Neben der Lungenentzündung ist die Pneumokokken-Gehirnhautentzündung gefürchtet. Auch Rippenfell und Herzbeutel können mitbetroffen sein und wenn die Bakterien in die Blutbahn eingeschwemmt werden, kann eine Blutvergiftung auftreten.
Für Kinder und Erwachsene gibt es unterschiedliche Impfstoffe. Für Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr ist die Impfung im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Geimpft wird im 3., 5. Und 12.-14. Lebensmonat. Danach ist keine Auffrischung bis zum vollendeten 50. Lebensjahr notwendig.
Da das Impfschema altersabhängig und vom Gesundheitszustand sowie zuvor erfolgten Pneumokokkenimpfungen abhängt, soll jeder die optimale Vorgehensweise mit dem Hausarzt besprechen.
Übertragen werden Pneumokokken genauso wie die Grippeviren durch Tröpfcheninfektion.